Mittwoch, 25. November 2009

Die erste Woche: Eine Bilanz aus Jena

Pressemitteilung:

Seit über einer Woche ist nun auch die Friedrich-Schiller-Universität in Jena von Studierenden besetzt. Ein Teil der DemonstrantInnen hatte nach der Kundgebung im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks am 17.11. den größten Hörsaal der größten Universität Thüringens besetzt. Aus verschiedenen logistischen Gründen sind die BesetzerInnen anschließend in zwei kleinere Hörsäle umgezogen. In diesen Hörsälen bildeten die BesetzerInnen Arbeitskreise zu Themen, wie Bachelor-Master-System, Finanzierung und Demokratisierung der Hochschulen und erarbeiteten erste Forderungen und Anregungen für eine bessere Bildung. Um über ihre Aktion aufzuklären, veröffentlichten die BesetzerInnen am Wochenende einen offenen Brief. Am Sonntag übergaben Sie einen der Hörsäle symbolisch an die Universitätsleitung, um Bildung möglich zu machen. Allerdings betonten die BesetzerInnen, dass dieses Entgegenkommen von der Reaktion der Universitätsleitung auf die Forderungen des Bildungsstreiks abhängig ist. Denn schon nach dem ersten Bildungsstreik im Sommer sprachen alle Institutionen und Parteien den Studierenden ihre Solidarität, passiert ist seitdem jedoch nichts. Sollte sich nach dem diesjährigen Bildungsstreik eine ähnliche Situation abzeichnen, behalten sich die BesetzerInnen weitere Aktionen vor.
Ein Ende der Besetzung ist nicht abzusehen, da die BesetzerInnen weiterhin an ihren Forderungen arbeiten und sich mit den anderen BesetzerInnen auf der ganzen Welt solidarisieren wollen. Seit Montag läuft eine Unterschriftenaktion unter den Studierenden der Universität um den Forderungen der BesetzerInnen Nachdruck zu verleihen. Für heute laden sie alle Studierenden zu einer Diskussion in den Hörsaal 1 der Universität in die Carl-Zeiss-Straße ein. Dort soll ab 20 Uhr über die Forderungen der BesetzerInnen informiert und diskutiert werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
In den vergangenen Tagen kam auch die Kultur nicht zu kurz. Am Montag organisierten die BesetzerInnen ein Improvisationskonzert mit lokalen Musikern, das von zahlreichen Menschen besucht wurde. Gestern fand in Hörsaal 5 ein Poetry Slam statt, zu dem fast 200 BesucherInnen erschienen. Die Teilnehmer sorgten mit Beiträgen - auch über den Bildungsstreik - für gute Stimmung und belohnten die Slamer mit lang anhaltendem Applaus. Für die BesetzerInnen gehört Kultur ebenso zum Bildungsstreik wie inhaltliche Arbeit.

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